Sehr blond, sehr geschminkt, sehr große Brüste – die Hauptzutaten des „TV-Phänomens“ Daniela Katzenberger. Natürlich ist sie nicht natürlich blond. So heißt nur die Doku-Serie über ihr Leben, die bei Vox derart gute Quoten hat, dass die zweite Staffel ab diesem Dienstag, 22. März, zur Hauptsendezeit läuft. Ein Gespräch mit der Blondine über ihre Brustvergrößerung, Frauenquoten und was sie als ihr größtes Talent ansieht.
Daniela Katzenberger: Was ich mache, hat Hand und Fuß. Ich mache nicht jeden Scheiß mit, und ich weiß, wann es zu viel wird. Ich lasse mich nicht verbiegen und sage immer, was ich denke. Aber ganz konkret ist mein größtes Talent, dass ich gezeigt habe, wie man von einer einfachen Kellnerin ganz weit hochsteigen kann, wenn man es wirklich will und ehrgeizig ist.
Katzenberger: Ich habe mein komplettes Leben investiert. Ich sehe meine Familie viel weniger, bin die meiste Zeit weg von zu Hause, und ich habe sehr viel Privates erzählt. Es gibt auch Freunde, die sich durch meinen Erfolg von mir abgewendet haben.
Katzenberger: So wie es sich jeder vorstellt: ein Zuckerschlecken, mit dem man viel Geld verdient. Aber es ist sehr viel Arbeit. Mich zwingt niemand dazu, ich mache es für mich. Wenn mir das Ganze zu viel werden würde und ich keinen Spaß mehr hätte, würde ich aufhören.
Katzenberger: Ja. Man geht auf tolle Partys, trifft tolle Menschen und kommt viel in der Welt rum. Ich finde sogar, dass ich den geilsten Job der Welt habe. Es wird nie langweilig und alltäglich. Negativ ist, dass ich meine Familie sehr wenig sehe, sich Freunde abwenden, weil sie neidisch sind, und dass viele mit mir befreundet sein wollen, obwohl sie es gar nicht ernst meinen. Das sind Schattenseiten, mit denen jeder erfolgreiche Mensch zu kämpfen hat. Aber Neid ist auch ein tolles Kompliment, auf nix ist ja niemand neidisch. Neid muss man sich hart erarbeiten.
Katzenberger: Nein. Ich spiele ja meine eigene Hauptrolle. In der Zeitspanne von zwei Jahren kann man sehen, dass nicht ich mich verändert habe, sondern nur meine Lebensumstände. Ich wurde damals als ganz normale Kellnerin begleitet, die in einem Café arbeitet. Auch heute helfe ich noch meiner Mutter in ihrem Café, wenn ich zu Hause bin.
Katzenberger: Das ist total gewollt von mir. Ich bediene alle Klischees, die es gibt. Viele anfängliche Kritiker sagen inzwischen: „So dumm kann die ja gar nicht sein, bei dem, was die alles gemacht hat.“ Mir ist es egal, was andere denken.
Katzenberger: Ich finde, Frauen werden in der Geschäftswelt sehr unterschätzt. Es fängt doch schon in der Tierwelt an: Man nimmt eher weibliche Wachhunde als männliche, weil Hündinnen einfach weniger bestechlich sind. Warum soll es bei uns Menschen anders sein? Die Frauenquote ist schon höher geworden, aber noch nicht hoch genug. Männer verdienen ja auch ungerechterweise mehr, obwohl wir Frauen mehr beim Friseur bezahlen müssen.
Katzenberger: So neu ist die nicht mehr, ich hab sie jetzt schon ein Jahr eingetragen. Es ist ein ganz neues Lebensgefühl. Im Fernsehen sieht es so aus, als ob ich mit der Größe übertrieben habe. Aber ich habe tatsächlich nur 75 C. Durch eine Diät ist es dort oben merklich weniger geworden, deshalb habe ich es auffüllen lassen. Ich finde, das ist absolut okay und vertretbar. Jede Frau sollte was machen lassen, wenn sie unglücklich und unzufrieden ist. Ich finde meine Brüste sehen ganz natürlich aus.
Katzenberger: Sie soll auf gar keinen Fall eine Operation machen lassen. Die Brust wächst bis zum 21. Lebensjahr. Solange sollten Mädchen auf jeden Fall warten. Meine Schwester möchte eine Vergrößerung, weil sie oben gar nichts hat. Das finde ich okay, aber sie ist ja auch schon 19. Die 13-Jährige sollte aber unbedingt abwarten. Ich bin kein Fan davon, wenn junge Mädchen an ihrem Körper was machen lassen, ich war bei meiner Schönheitsoperation 23.
Katzenberger: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Wenn ich eine Barbie schön finde und so aussehen will, bin ich trotzdem nur eine Kopie. Ich wollte immer nur die Haare blond haben, im Gesicht habe ich nie was machen lassen. Na ja, bis auf die Augenbrauen, aber die bereue ich zutiefst. Ich glaube, jeder sollte so aussehen, wie er sich wohlfühlt.
Katzenberger: Ich zeige, dass es okay ist, keine 1,80 groß zu sein und nicht 40 Kilo zu wiegen. Ich bin 1,65 groß und wiege 56 Kilo. Es ist auch okay zu essen. Der Mensch muss essen! Männer stehen doch auch gar nicht auf Frauen, die zu dünn sind und zu allem Ja und Amen sagen.
Katzenberger: Ich suche einen Mann zum Kennenlernen, deshalb nehme ich die Männer natürlich auch nicht mit ins Schlafzimmer. Es gibt keine wilden Knutschereien oder sonstiges in meiner Sendung. Ich lerne die Männer nur kennen, so, wie es jeden Tag tausendfach auf offener Straße passiert. Ich finde, daran ist nichts verwerflich.
Katzenberger: Es war nie meine Absicht, berühmt zu werden, ich bin da einfach so reingerutscht. Ich mach' mir keinen Stress und bleibe locker-flockig, wie ich bin. Egal, was ich in zehn Jahren mache: Hauptsache, ich bin glücklich. Wenn ich es dann geschafft habe, meiner Mama das Haus abzubezahlen, und meine Eigentumswohnung hab', dann hab' ich alles richtig gemacht.
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